Minimalismus im Kleiderschrank {Minimalistisch leben}

"Ich hab ja gar nichts, was ich anziehen kann!" oder: "Ich brauche dringen mal wieder ein neues Shirt, morgen geh ich shoppen." - Sätze, die jede(r) schon mal gehört oder gar gesagt hat. Du kennst vielleicht auch das Gefühl, den Kleiderschrank zu öffnen und den Wald vor lauter Bäumen nicht zu sehen? Sprich, soviel Klamotten zu haben, dass Du gar nicht mehr weißt, was Du alles noch hast?

Ich kann mich noch dunkel an diese Zeiten erinnern: Zeiten, in denen ich dachte, ich müsste endlich mal wieder shoppen gehen, weil ich dies oder das "brauchte", Zeiten, in denen ich mich morgens 5x umentschieden habe, was ich trage, Zeiten, in denen ich eine Menge Geld für einen Haufen Textilien ausgegeben habe. 


Minimalismus im Kleiderschrank - weniger ist alles

Durch den Papatän hat sich da einiges geändert: der Mann hat einen ganz eigenen Stil: Jeans und T-Shirt oder Pulli. Er sieht immer sehr ähnlich (aber immer gut) aus und kann morgens blind in den Schrank greifen - es passt immer. Vielleicht ist da noch ein geringer Unterschied zwischen Männern und Frauen, mich hat diese Einfachheit aber immer fasziniert. Bis mir das Buch von Pia in die Hand fiel: "Minimalismus trifft Kleidung". Sie propagiert genau das: finde Deinen echten, authentischen Stil und lebe mit einem Kleiderschrank voller Lieblingsstücke. 




Da ich mich gerade in einer Phase meines Lebens befinde, in der sich einiges verändert, konnte ich ihren Empfehlungen nicht ganz folgen: ich merke zum Beispiel, dass die Farben, die ich bis jetzt getragen habe (vorrangig blau und Blautöne) nicht mehr so ganz zu mir passen. Deswegen und weil ich bereits kräftig ausgemistet hatte, konnte ich Pia´s 4-Wochen-Plan nicht so durchziehen, wie es im Buch geschrieben steht.

Was mir aber geblieben ist und was ich versuche, zu verinnerlichen:





  • der Stuhl! Jeder hat ihn! Er ersetzt den stummen Diener und ist häufig mit einem Klamottenberg unkenntlich gemacht. Ich habe auch einen - und nach der Lektüre von "Minimalismus trifft Kleidung" halte ich mich daran, dort höchstens meinen Schlafanzug abzulegen oder dann eben nachts die Kleidung, die ich am nächsten Tag wieder tragen möchte
  • es ist möglich, Kleidung länger als einen Tag zu tragen. Oh ja, das ist es! Ich muss nicht jeden Tag frische Kleidung raussuchen, Hosen, Pullis oder andere Oberteile dürfen gern auch 2 Tage oder länger (vor allem Hosen) getragen werden. Vor allem Shirts habe ich früher täglich gewechselt. Seit ich mein eigenes Deo herstelle, ist der Geruch unter meinen Achseln stark zurück gegangen. Außerdem wasche ich oft mit einem Zusatz von Essig, das killt Bakterien und der Geruch setzt sich nicht im Shirt fest. 
  • sei selbstbewusst und trage, was Dir gefällt. Finde Deinen Stil. Diese Aufforderung passt gerade ganz genau in meine Lebensphase und wird deswegen umgesetzt. Auf der letzten Kleidertauschparty habe ich einige Stücke ergattert, die ich früher vielleicht nicht getragen hätte. Nun sind vielleicht ein paar Teile mehr in meinem Schrank, ich weiß aber auch, dass ich einiges altes dafür weggeben kann.
  • brauche ich das wirklich? Diese Frage, die ja nicht nur Kleidung sondern alle möglichen Dinge des Lebens betrifft, stelle ich mir jetzt viel häufiger. Ich hatte zum Beispiel vor Kurzem den Gedanken, ich müsste mir u-n-b-e-d-i-n-g-t Barfussschuhe kaufen. Da gibt es dann den Trick, dieses Bedürfnis nicht sofort zu erfüllen, sondern 2 oder lieber gleich 30 Tage zu warten. Und siehe da: ich brauche keine neuen Schuhe. Entweder, ich laufe direkt barfuss oder ich trage die Schuhe, die ich noch im Schrank gefunden habe und die eigentlich ziemlich cool sind. Und ziemlich sicher wird demnächst jemand auf mich zukommen und mich fragen, ob ich nicht Schuhe brauche, er/ sie hätte da gerade welche, die ihm/ihr nicht mehr passen. Lass es los, dann kommt es zu Dir zurück.
Das Buch kann ich also nur empfehlen - ich werde es jetzt mal einer Nachbarin leihen, die ich immer für einen Fashion-Victim gehalten habe und die mich neulich überraschte, als wir uns plötzlich in einem tiefen Gespräch über Kleidung, Brauchen und Nutzen, Tauschpartys und veränderte Lebensbedingungen wiederfanden. 

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