Plastic Free July: Hafermilch selber machen ***nachhaltig leben***

Es ist wieder Juli - plastikfreier Juli. Meine persönliche Herausforderung dieses Jahr: Getreide- oder Nussmilch selber machen, denn tierfreie Alternativen sind ja schön und gut, wenn ich sie aber nur in Tetrapacks kaufen kann, dann ist´s nicht mehr gut. 

Ich benutze Getreidemilch oder Kuhmilchalternativen eigentlich hauptsächlich für meine Goldene Milch am Vormittag. 
Wichtig bei der Herstellung: Ich wollte eine Basis, die regional hergestellt wird und auch plastikfrei zu beziehen ist, dazu gern günstig UND lecker. 


  • Soja gibt´s zwar tatsächlich hier in der Region, kann ich aber nur in Plastik verpackt kaufen - keine Alternative. Außerdem ist mir dieser Sojazwang irgendwie zuwider - bloß, weil ich was tierfreies will, muss es doch nicht Soja sein, was einfach oft aus Südamerika kommt und irre lange Transportwege hat.
  • Nüsse: gibt´s auch regional und dann nur natürlich verpackt (sprich in Schale). Ich ersteigere gerade eine größere Menge Walnüsse - aber die zu knacken ist dann auch erst mal ne Nuss! Nüsse sind außerdem teuer und von meinem Gefühl her besser in anderen Dingen aufgehoben (Müsli, Kuchen, etc.)
  • Mandeln: kommen wohl meistens aus Kalifornien - und dort herrscht Wasserknappheit. Unser Mandelhunger verschlimmert das Problem, also kommt das eigentlich für mich nicht in Frage (auch wenn ich AB UND ZU mal ein Pack Mandelmilch kaufe, weil ich sie so gern mag .. jetzt wo ich das schreibe, hau ich mir gerade selber welche hinter die Ohren: das lass ich in Zukunft mal schön bleiben, wo es doch Alternativen gibt!)
  • Reis: null regional, lange Transportwege, hoher Wasserverbrauch beim Anbau. Keine Alternative.
  • Hanf: spannend, aber auch nicht regional. Irgendwie auch ein bißchen zuuu speziell.


Bleibt also Getreide! Was ich regional  (also aus Baden-Württemberg oder Österreich) und in Papier verpackt ist Buchweizen, Gerste, Dinkel und Hafer. Gleich vorweg: Buchweizen finde ich fies! Geht gar nicht. Hab´s ausprobiert und sofort aus meinen Gedanken gestrichen. 

Also Hafer oder Dinkel oder Gerste. Letzteres habe ich noch nicht ausprobiert, Gerste fand ich zu "getreidig" und ging auch nicht gut zu pürieren (hätt ich vielleicht doch einweichen müssen...?), aber Hafer: Lecker, simpel, empfehlenswert.



Ich nehme:

40g Hafer im ganzen Korn
300ml Wasser

Ich liebe es, wenn etwas einfach zu produzieren ist  - also kein langes Eingeweiche, Hin- und Hergegieße usw. Ich nehme einfach den Hafer und püriere ihn mit dem Wasser, bis die Flüssigkeit milchig ist und die Getreidequetsche so fein, dass sie sich nicht weiter pürieren lässt. Dann gieße ich das Ganze durch einen Damenstrumpf, so dass der Feststoff zurück bleibt. Das Ergebniss: Nicht schleimig, schön sähmig, schmeckt fast neutral.

Jetzt weiß ich, dass da gleich Einwände kommen von wegen der Phytinsäuren, die erst durch Einweichen abgebaut werden. Ich habe dazu diesen Artikel gefunden und entscheide für mich, dass ich a) eh nicht so viel "rohe" Hafermilch trinke und b) mich so abwechslungsreich ernähre, dass ich die Auswirkungen vernachlässigen kann. 

Aber da sind wir halt wieder bei dem Punkt: schau hinter die Dinge! Ist die Alternative echt eine Alternative oder springst Du auf einen Zug auf, auf dem gerade eh die meisten mitfahren? Wieviel besser ist es, tierfrei zu leben aber dafür einen Haufen Verpackungsmüll zu produzieren?

Ich wünsche Dir, dass Du da Deinen Weg findest, Dein Maß, so mit Deiner Umwelt und mit Dir um zu gehen, dass Du es guten Gewissens vertreten kannst.

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